Tazouri n Tammazla als Wettkampf und dessen Regeln.

Tazouri n Tamazzla wird in verschiedenen Wettkampfformen ausgeübt:

a) Partner-Selbstverteidigung:

Der Mattenkampfrichter lost 10 Techniken, die von den fünf Kampfrichtern bestimmt werden (jeder Kampfrichter bestimmt zwei Angriffe). Der Mattenkampfrichter gibt den Angriff dem Kämpferpaar kurz vor Beginn der Technik bekannt. Und soll eine Verteidigungstechnik freier Wahl durchführen. Zwischen jedem Angriff erholt und konzentriert sich der Verteidiger während 15 Sekunden. Die Angriffe finden mit und ohne Kontakt statt. Das folgende Wettkampfpaar macht die gleichen Techniken in einer anderen Reihenfolge.

Das Kampfgericht besteht aus 5 Kampfrichtern, die je nach Effektivität, Haltung, Schnelligkeit, Kontrolle und Realitätsbezogenheit, wird die beste Mannschaft qualifiziert.

 

b) Show Form (Duo):

Jeweils zwei Kämpferpaare treten gegeneinander an, wobei nach der Begrüßung der Kampfrichter ein Wettkampfpaar auf der Matte bleibt, das andere am Rand kniend sitzt und bei der Demonstration zusehen darf. Es werden selbst entwickelte Techniken vorgeführt, die die Kampfrichter bewerten. Auch hier werden Punkte von 6,0 bis 9,9 vergeben.

Die Kampfrichter bewerten nach Schwierigkeit der gezeigten Form, Sauberkeit der Ausführung, Präzision in den Techniken, Atmung, Disziplin, Timing, Spannung, Geschwindigkeit und Körperbeherrschung. Die Demonstration muss mindestens 5 Tammazlatechniken enthalten, sonst gilt die betroffene Mannschaft als disqualifiziert. Die ersten 5 besten Mannschaften sind für die Finale qualifiziert und sollen Ihre Demonstration wieder vorführen.

Die Wettkampffläche muss 8 x 8 m betragen. Es dürfen keine pyrotechnischen oder verbotenen Gegenstände gemäß Waffengesetz sowie Feuereffekte verwendet werden. Auch andere Mittel und Gegenstände, welche die Mattenfläche oder Halle beinträchtigen können, dürfen nicht eingesetzt werden. Die Vorführung muss mindestens 2 und darf maximal 3 Minuten dauern.

 

c) Das Stockfechten:

Stockfechten ist seit der frühen Antike bis auf den heutigen Tag ein verbreiteter und beliebter Sport. Obwohl es nie eine offizielle Disziplin bei den griechischen Festspielen war, hielt zumindest Alexander der Grosse Wettbewerbe im Stockfechten für empfehlenswerter als solche in den traditionellen Kampfsportarten. Mit besonderer Begeisterung betrieben die Ägypter diesen Sport. Es gab offizielle Wettkämpfe, und oft sind auf ihren Kunstwerken große Zuschauermengen abgebildet, die die Kämpfer beobachten.Die früheste bildliche Darstellung des Stockfechtens erscheint auf einem Grabmal aus der Mitte des 14. jahrhundert v. Ch in El Amarna. Der Kampf findet dort neben Darbietungen anderer Kampfdisziplinen in Gegenwart des Pharao statt. In ähnlicher Weise zeigt ein Grabrelief derselben Epoche aus dem ägyptischen Theben Stockkämpfer, die neben Boxern bei einer Staatsfeierlichkeit vor dem Pharao auftreten. Interessanterweise scheinen die Kämpfer hier dicke Papyrusstengel als Waffen zu benutzen. Ein Jahrhundert später treffen wir auf Stockkämpfer, die in hochentwickelter Ausrüstung vor Ramses III. agieren. Einige tragen einen Schild am linken Arm, und jeder hält in der rechten Hand einen Stock, der am schlagende mit einem Knauf und am entgegengesetzten Ende für einen festen Halt mit einer Schlaufe versehen ist. Ein Kinnriemen bietet dem Gesicht weiteren Schutz. Andere ägyptische Abbildungen zeigen Kämpfer, die in jeder Hand einen Stock schwingen. Es bleibt leider unklar, wie der Sieger ermittelt wurde, aber die hieroglyphischen Bildunterschriften auf dem thebanischen Grab halten nur die „Treffer“fest. Vielleicht gab es ein Punktesystem.Das Stockfechten war neben dem Ringen eine beliebte Kampfsportart. Im Grab des Tutanchamun fand man 1 m lange Stöcke. Abbildungen lassen uns den Ablauf ungefähr rekonstruieren. Vor dem Kampf verneigten sich die Fechter vor dem Publikum. Bevor der Kampf losging kreuzten die Gegner noch mal die Waffen bis schließlich der Schlagabtausch begann.

KAMPFMODUS:

  • Der Wettkampf wird im PUNKT STOP Verfahren durchgeführt.
  • Gewonnen hat, wer nach Ende der Kampfzeit, nach Abzug der Minuspunkte, die meisten Punkte erzielt hat.
  • Gewonnen durch technisches K. O. hat, wer – ohne die Minuspunkte zu berücksichtigen – 5 Punkte Vorsprung hat.
  • Der Wettkampf wird bei jeder Wertung POSITIV oder NEGATIV unterbrochen. Die Unterbrechung erfolgt auf Veranlassung des Kampfleiters. Die Seitenrichter zeigen dem Kampfleiter durch Zusammenschlagen der Anzeigekellen eine Wertung an. Das Anzeigen der Wertung erfolgt durch die Seitenrichter gemäß.
  • Der Kampfleiter spricht unter Berücksichtigung seiner eigenen Stimme nach dem Majoritätsprinzip die Wertung aus und lässt diese auf der Anzeigetafel anzeigen.
  • Die Wettkampffläche muss 8 x 8 m betragen. Jeder Kämpfer trägt zwei 65 cm lange Stöcke, ein Stock für die Abwehr andere um punkte zu zielen. Vor dem Kampf verneigen sich die Stockkämpfer vor dem Tischkampfrichter und verbeugen sich voreinander. Bevor der Kampf losgeht kreuzen die Gegner die Stöcke bis schließlich der Kampfrichter das Kommando „ Kämpft“ sagt.

KAMPFZEIT:

  • Die Kampfzeit beträgt 2 Minuten. Bei unentschieden nach der regulären Kampfzeit 1 Minute Verlängerung. Nach Verlängerung entscheidet die erste Wertung.

WETTKAMPFSYSTEM:
Einzel:

  • Der Wettkampf wird im K. O.- System mit Trostrunde durchgeführt. In die Trostrunde kommt wer seinen ersten Kampf verloren hat. Wer seinen zweiten Kampf verliert scheidet aus. In der Trostrunde wird um die Plätze 3 und 4 gekämpft.

Mannschaft:

  • Der Sieger der Gewichtsklasse erzielt 2 Punkte für die Wertung. Der Verlierer erhält 0 Punkte
  • Bei Unentschieden erzielt jeder Kämpfer 1 Punkt. Bei Unentschieden in der Mannschaftswertung stellt jede Mannschaft unabhängig von der Gewichtsklasse einen Kämpfer für den Entscheidungskampf. Der Entscheidungskampf wird nach den zeitlichen Regeln des Einzelkampfes durchgeführt.

Erforderliche Kampfausrüstung:

  • 2 gepolsterte Stöcke à 65 cm
  • geeigneter Helm (Gesichts- Kinn- und Kopfschutz)
  • gepolsterte Handschützer
  • Tiefschutz wird empfohlen
  • Für Frauen Brustschutz (Pflicht)
  • Ellenbogen-, Unterarm-, Knie- und Unterschenkelschutz wird empfohlen
  • Kampfsportanzug bzw. Hose/ T-Shirt (kein Hakama)
  • bei Nichtbeachten der erforderlichen Ausrüstung gibt es Disqualifikation

Abmahnung:

  • bei Passivität
  • bei Diskutieren mit dem Kampfrichter
  • bei Provozieren des Gegners
  • bei starken Schlägen
  • bei Schlägen auf den Rücken
  • dem Gegner den Rücken zeigen

Punktabzüge:

  • bei unzureichender Kampfausrüstung
  • bei 2x Abmahnung
  • bei wiederholter Passivität
  • bei starken Schlägen
  • bei Schlägen auf den Rücken
  • dem Gegner den Rücken zeigen
  • bei unerlaubten Schlägen (Faust, Tritt)
  • bei Tritten in Kopfhöhe

Disqualifikation:

  • bei unpünktlichem Erscheinen auf der Kampffläche (max. 1 min. Verspätung ist erlaubt)
  • bei fehlender Kampfausrüstung
  • beim Tragen von unkorrekter Kampfausrüstung (es dürfen nur Kampfsportanzüge des eigenes Stils getragen werden bzw. Hose/ T-Shirt mit eigenem Vereinslogo bzw. eigenem Vereinssponsor!)
  • bei starkem unsportlichen Verhalten dem Gegner gegenüber (z.B. Jubeln, wenn der Gegner sich wehgetan hat)
  • bei respektlosem Verhalten dem Gegner und dem Kampfrichter gegenüber (z.b. keine Begrüßung)
  • bei wiederholter Diskussion mit dem Kampfrichter
  • bei Falschangaben (z.B. Geburtsdatum, Gewicht etc.)

d) Wurfholz:

Der Gebrauch des Wurfholzes ist seit der Jungsteinzeit (ab ca. 5000 v.Chr.)durch Felsmalereien belegt. Funde aus dieser Zeit sind schwer als Einzelnachweise tauglich, da Holzgeräte durch Jahrtausende nur schwer zu erhalten sind. In erster Linie war das Wurfholz eine Jagdwaffe (Fernwaffe, Flugwaffe) zum Jagen von Hasen und Flugwild sowie anderem Kleintier. Die Verwendung als Kampfwaffe spielte eine untergeordnete Rolle.Es verlor seinen Charakter als Kampfwaffe, sobald die Kultur eine höhere Entwicklungsstufe erreichte. Das Wurfholz entwickelte sich an mehreren Stellen der Erde unabhängig voneinander.In Nordafrika ist kontinuierlicher Gebrauch des Wurfholzes schon vor 5000 v. Ch. nachweisbar. Das Wurfholz war ein charakteristisches Element der alten Steppenjägerkultur. Nach Einführung des Eisens (ca. 600 v. Chr.) Entwicklung zum Wurfmesser. Im Marokko Vorkommen als Spiel- und Schmuckstück mit reichen Verzierungen. Wurde auch als Kriegswaffe (Wurf- und Schlagwaffe) verwendet.